Begegnung mit jüdischer Geschichte in Bremen
Die Mitglieder des Fachverbandes der Religionslehrkräfte konnten am 8. November 2017 einen persönlichen und direkten Eindruck zur Geschichte des so genannten Rosenak-Hauses in Bremen (Kolpingstraße 7, Schnoor) erhalten. Der Name des Hauses erinnert an den ersten Rabbiner der jüdischen Gemeinde in Bremen, Dr. Leopold Rosenak. Die Berufung erfolgte im Jahr 1896. Weil die jüdische Gemeinde stark angewachsen war, wurde für Zwecke der Zusammenkunft und der sozialen Versorgung der jüdischen Gemeindeglieder in der Nähe der Synagoge das Gemeindehaus gekauft. Über die Geschichte dieses Hauses und die Geschichte der Bremer Juden informiert unter dem Motto „erinnern – aufklären – begegnen“ diese Website: Rosenak-Haus. Von dem ursprünglichen Gebäude ist nach der Reichspogromnacht 1938 und nach dem Krieg nur das Kellergeschoss unversehrt geblieben. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gebäude in der Kolpingstraße von der Katholischen Gemeinde übernommen. Heute befinden sich dort verschiedene Einrichtungen, die im Katholischen Sozialdienst für Frauen zusammengefasst sind.
Der Verein des Rosenak-Hauses hat im Kellergeschoss Möglichkeiten des Erinnerns und des Lernens geschaffen. Über eine markante Treppe gelangt man in hell gestaltete Kellerräume. An den Wänden befinden sich zahlreiche Bilder aus den früheren Jahren der jüdischen Gemeinde. Eine große Tafel mit vielen Namen erinnert an die jüdischen Einwohner Bremens, die in der Nazizeit deportiert und umgebracht wurden. Die Ausstellung ist anschaulich und sehr informativ. Auch Schulgruppen können hier einen prägnanten Eindruck über das Geschick der Juden in Bremen erhalten. Der Besuch lohnt sich sehr. Engagierte Ehrenamtliche ermöglichen dies. An zwei Tagen in der Woche ist die Ausstellung in den Kellerräumen des Rosenak-Hauses regelmäßig geöffnet:
Donnerstags: 15.00 – 18.00 Uhr
Samstags: 12.00 – 16.00 Uhr
Führungen durch die Ausstellungen im Keller des Rosenak-Hauses und im ehemaligen Synagogenkeller können vereinbart werden, auch in Verbindung mit einer Exkursion von ca. 30 Minuten zum Thema „Jüdische Orte in der Innenstadt“.
Kontaktadresse: Rosenak-Haus@t-online.de
Dr. Peter Zimmermann hat uns engagiert in die Thematik vor Ort eingeführt. Ihm sei dafür herzlich gedankt. Er hat auch eine geschichtliche Übersicht erstellt: „Wendejahre der Jüdischen Lebenswelt in Bremen“. Diese ist hier als pdf-Datei zu lesen.
Dr. Manfred Spieß
20.11.2017